Sonntag, 8. September 2019

Hanover´s Blind - Rezension


Informationen zum Buch 
Titel: Hanover´s Blind
Autorin: Kia Kahawa
Verlag: TWENTYSIX
Erscheinungsjahr: 2018
Seitenanzahl: 188

Meine Bewertung:    1/2


Klappentext
Adam will ein Leben, das man tanzt.
Keines, das lediglich die Wahl des geringsten Übels bedeutet.
Der Studienabbrecher ist auf der Suche nach dem, was andere haben: einen gleichberechtigen Platz in der Gesellschaft. Um endlich auf eigenen Beinen zu stehen, immigriert er in seine Traumstadt Hannover. Doch die Möglichkeiten, sich als Mensch mit Behinderung ein eigenständiges Leben aufzubauen, sind begrenzt. Er verheimlicht seine Sehbehinderung, ohne zu erkennen, dass er sich damit selbst die größten Hürden baut. Sein Neuanfang lehrt Adam das Lieben, Tanzen und das Scheitern.

Eine Erzählung über den Mut, sich von Erwartungen zu lösen und den eigenen Weg zu erkennen. Und über jene Dinge, die wir nicht sehen. Vielleicht sind das die Wichtigsten.

Meine Meinung 
Wie viele von euch inzwischen sicher mitbekommen haben, darf ich Bloggerbotschafterin für den DSPP sein. Deshalb wurden mir die 12 in meiner Kategorie nominierten Titel der Longlist zur Verfügung gestellt – und das Buch, um was es heute gehen soll, nämlich „Hanover´s Blind“ von Kia Kahawa, ist eines davon. Aber genug der Einleitung – starten wir endlich mit den wichtigen Dingen!
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist einfach, flüssig und lässt sich super lesen. Tatsächlich war die Geschichte sogar so gut geschrieben, dass ich das Buch an einem Abend direkt durchgelesen habe, obwohl ich eigentlich nur kurz reinlesen wollte.

Auch die Charaktere mochte ich total gern. Gut, ich muss zugeben … Adam zu mögen fiel mir zu Beginn ein wenig schwer. Er sagt nämlich direkt auf den ersten Seiten, dass er Mathematik liebt – und als er es dann auch noch WAGT zu sagen, dass Mathematik und Musik für ihn viel gemeinsam haben … da war es bei mir dann ganz vorbei! Nach dieser üblen Meinungsdifferenz konnte ich ihn dann aber doch irgendwie in mein Herz schließen – zumindest, nachdem ich den schlimmsten Schock überwunden hatte.
Johanna und Muriel hingegen mochte ich von Anfang an. Die beiden sind einfach super sympathisch!
Was Erik angeht … zu dem habe ich irgendwie nach wie vor keine richtige Meinung. Ich will nicht sagen, dass ich ihn nicht leiden kann, denn das ist definitiv nicht der Fall – aber ihn mögen, geschweige denn einen Bezug zu ihm aufbauen oder seine Handlungen nachvollziehen, konnte ich auch nicht.

Die Handlung war recht gut – nur muss ich leider zugeben: Ich hätte mir gewünscht, noch mehr von Adams Gefühlswelt und Sichtweise mitzubekommen. Die Handlung und die Charaktere hätte um einiges ausgearbeiteter und tiefgründiger sein können. Kia Kahawa spricht in ihrem Buch unglaublich wichtige Themen an – und grundsätzlich macht sie das auch sehr gut und einfühlsam … nur hat mir einfach irgendwas gefehlt. Das Buch hätte für mich einfach ein paar Seiten mehr gebraucht, um nachvollziehbar zu sein und dem Leser zu ermöglichen, sich in die Charaktere – und besonders Adam – einzufühlen.

Trotzdem war die Geschichte spannend und packend und dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, verdeutlich das noch einmal  – man hätte sich nur einfach noch ein wenig mehr Zeit dafür nehmen müssen, die Handlung vollends auszuarbeiten. In der Autorin und dieser Geschichte steckt einfach so so viel Potenzial, dass ich es unglaublich schade finde, dass dieses nicht vollends ausgeschöpft wurde. Gerade deshalb unterstütze ich die Nominierung von „Hanover´s Blind“ aber sehr. Denn, für mich steht der DSPP nicht unbedingt dafür, dass ein ohnehin schon perfektes und in allen Punkten vollkommenes Buch ausgezeichnet wird (gibt es dieses Buch überhaupt?) – sondern vielmehr dafür, dass Potenzial erkannt und gefördert wird.

Da es sich um ein selbst publiziertes Buch handelt, will ich heute außerdem auch noch kurz auf die Gestaltung eingehen – die hat mir nämlich total gut gefallen. Das Cover ist schlicht, aber hübsch anzusehen und passt sehr gut zur Geschichte. Außerdem wurden die Titel jedes Kapitels auch in Blindenschrift dargestellt und es gab jeweils zu Beginn und am Ende des Buches einige schwarze Seiten – beides hat einen durchdachten Bezug zur Thematik der Geschichte und ja, so etwas schätze ich immer sehr.

Fazit
„Hanover´s Blind“ ist ein (Jugend-)Buch, was wichtige und aktuelle Thematiken anspricht. Und auch, wenn ich einige kleine Kritikpunkte habe, kann ich euch empfehlen, mal einen Blick hineinzuwerfen. Die Autorin handelt einfühlsam und regt zum Nachdenken an – und ich glaube, das können wir alle ab und an ganz gut gebrauchen.

Hier geht´s zum Buch

Vielen Dank an die Autorin und den DSPP für die Bereitstellung 
des Rezensionsexemplars!

☺ Helena

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