Sonntag, 26. Mai 2019

Mirage, Die Schattenprinzessin - Rezension


Informationen zum Buch
Titel: Mirage - Die Schattenprinzessin
Autorin: Somaiya Daud
Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2019
Seitenanzahl: 364

Meine Bewertung: ★ ★ 1/2


Klappentext
In einer fernen Welt: Amanis Heimatplanet Cadiz ist seit Langem grausam unterdrückt vom Volk der Vath, das aus einer fremden Galaxie gekommen ist. Ausgerechnet am Festtag von Amanis Erwachsenwerden tauchen plötzlich Kampfroboter auf und entführen sie an den Hof des Vath-Königs. Als Amani dessen einzige Tochter sieht, versteht sie schlagartig, warum: Sie ähnelt Prinzessin Maram wie ein eineiiger Zwilling. Der perfide Plan: Die Prinzessin ist allgemein verhasst, also soll Amani in gefährlichen Situationen als ihr Double einspringen. Jeder Versuch, sich der tödlichen Aufgabe zu entziehen, wird im Keim erstickt. Amani ist verzweifelt – bis sie den ebenso gutaussehenden wie klugen Prinzen Idris trifft. Er scheint als einziger zu sehen, dass die Prinzessin verändert ist. Doch Idris ist niemand anderes als Marams Verlobter, und je näher Amani ihm kommt, desto gefährlicher wird ihr Spiel mit dem Feuer.

Meine Meinung
Gut, wo fange ich heute am besten an? Normalerweise fällt mir der Einstieg in eine Rezension immer ziemlich leicht - heute allerdings nicht. Denn ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich am besten vermitteln kann, wie mir "Mirage" gefallen hat. Prinzipiell fand ich es nämlich gut - umhauen konnte es mich aber trotzdem nicht.

Dass ich das Buch lesen will, wusste ich direkt, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Wie genial klingt der bitte? Ich persönlich stehe ja total auf solche Science-Fiction-Geschichten - und der SciFi-Aspekt, eingebaut in diese sehr orientalisch angehauchte Atmosphäre, ist ja mal der totale Wahnsinn!

Die Atmosphäre im Buch hat mir demnach wirklich extrem gut gefallen und war mal etwas ganz Neues. Bisher habe ich nämlich kein einziges Buch aus dem Genre Science Fiction gelesen, was gleichzeitig fast schon ein Märchen aus 1001 Nacht hätte sein können. Für mich persönlich hätte der SciFi-Anteil zwar fast noch ein bisschen höher sein können - aber das ist natürlich Geschmacksache.

Auch der Schreibstil der Autorin hat mir unglaublich gut gefallen. Ich liebe die Art, wie sie ihre Sätze aufbaut und gleichzeitig total flüssig schreibt. Man fliegt geradezu durch die Seiten! Allerdings muss ich leider sagen, dass mir alles viel zu wenig emotional war - und hier sind wir nun leider auch schon bei meinem größten Kritikpunkt angekommen.

Wenn ich sage, die Geschichte war wenig emotional, dann ist das nämlich irgendwie eine ziemliche Untertreibung. Vermutlich sollte ich eher sagen: Emotionen - gab´s nicht. Die Protagonistin wird entführt - oh ups, wie konnte das nur passieren? Egal, ist jetzt halt einfach so. Man nimmt ihr einen unglaublich wichtigen Teil ihres Glaubens - und es interessiert sie kaum, beziehungsweise werden dem Leser ihre Gefühle überhaupt nicht vermittelt. Dadurch fiel es mir unglaublich schwer, einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen - mal ganz davon abgesehen, dass einige davon absolut unverständlich handeln. Bei Maram kam es mir beispielsweise die ganze Zeit so vor, als wäre sie nicht ein Charakter, sondern zwei. Natürlich ist es in Ordnung, wenn Charaktere unberechenbar handeln - aber wenn deren Verhalten irgendwann überhaupt nicht miteinander vereinbar ist und vollkommen an den Haaren herbeigezogen wirkt, dann ist da einfach irgendetwas falsch gelaufen!

Noch dazu ging mir einiges in der Geschichte viel zu schnell oder wurde schlicht gar nicht behandelt. In machen Situationen war ich total verwirrt, weil die Protagonistin Dinge wusste, die sie eigentlich gar nicht hätte wissen können, weil ich als Leserin nicht mitgenommen wurde, als sie davon erfahren oder etwas gelernt hat - als wären Lücken im Plot. Genauso ging es mir auch mit den Grausamkeiten, die Amani in Gefangenschaft wohl erdulden musste - tut mir ja leid für sie, aber ich war nicht wirklich dabei.

Außerdem muss ich leider sagen, dass die Geschichte sehr vorhersehbar war - und das Ende, man oh man, das hat mir ja überhaupt nicht gefallen!

Fazit
Ich hoffe, ihr versteht, was genau ich gern ausdrücken würde. Die Grundidee dieses Buches war SO SO toll - und manchmal war es auch wirklich gut! Es gab Stellen, auf die all meine Kritikpunkte nicht zutreffen und in denen ich die Charaktere unglaublich gern mochte und mich sogar ein bisschen einfühlen konnte! Im Großen und Ganzen war die Umsetzung ansonsten allerdings, für mich persönlich, nicht ganz so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte. Wirklich unglaublich schade.

Hier geht´s zur Leseprobe und zum Buch

Vielen Dank an Randomhouse für die Bereitstellung 
des Rezensionsexemplars!

☺ Helena

3 Kommentare:

  1. Hallo Helena :)

    Ich habe das Buch vor kurzem auch gelesen, deshalb musste ich deine Rezension dazu unbedingt lesen :D Und was soll ich sagen: Du sprichst mir aus der Seele. Ich war auch Feuer und Flamme, als ich den Klappentext gelesen hatte, aber als ich das Buch dann tatsächlich in den Händen hielt, wurde ich während dem Lesen etwas enttäuscht. Das Worldbuilding, das so viel Potenzial hätte, wurde einfach viel zu wenig genutzt und erläutert und die Erzählweise war mir, ähnlich wie dir, auch zu nüchtern.
    Und dass alles zu schnell ging, fand ich auch. Da hat mir dann wiederum die Charaktertiefe gefehlt. (Die Insta-Love war mir dann aufgrund der fehlenden emotionalen Ebene zu unglaubwürdig).

    Ich kann deine Enttäuschung also sehr gut nachvollziehen. Wirst du die Reihe dennoch weiterverfolgen? Ich bin mir aktuell noch ein bisschen unschlüssig.

    Liebe Grüsse
    paperlove

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    1. Hallo, meine Liebe!

      Ich bin ja froh zu hören, dass es neben mir auch einigen anderen so geht - denn es gibt ja doch auch viele positive Stimmen und ich frage mich dann immer, ob ich das Buch irgendwie "falsch" gelesen habe. Aber ich kann dir, in dem was du sagst, nur Recht geben! Man hätte aus diesem Buch einfach so viel mehr machen können ...

      Ich bin mir tatsächlich auch noch ziemlich unsicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen will ... Einerseits würde ich der Geschichte und der Autorin gern noch mal eine Chance geben - denn das Buch war nun einmal ihr Debüt und ich denke, dass da noch viel Raum zur Entwicklung ist, was ihr Schreiben betrifft. Andererseits habe ich aber irgendwie auch absolut keine Lust mehr, weiterzulesen, weil mich das Ende so so sehr gestört hat. Ich hatte das Gefühl, als hätte man sich die ganze Handlung sparen können, weil man am Ende sowieso fast wieder da steht, wie zu Beginn - falls du verstehst, was ich meine.

      Alles Liebe
      Helena ☺

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  2. Na, dann bin ich froh, konnte ich dich mit meiner durchwachsenen Meinung beruhigen :D Ich gehöre aber generell eher zu den kritischen Leserinnen und kritiserte öfter Mal Bücher, die ansonsten auf fast allen Blogs geliebt werden - ich weiss auch nicht woran das liegt :D (Ich mache das natürlich nicht absichtlich, aber wenn mich ein Buch nicht überzeugen kann, dann sage ich das auch :D)
    Ich muss gestehen, dass ich das Ende schon wieder vergessen habe :O Das spricht wohl auch nicht für das Buch. Ich bin mir auch noch unschlüssig, ob ich die Reihe überhaupt weiterverfolgen will. Das meiste ist mir bereits jetzt schon wieder entfallen :/

    Liebe Grüsse

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